Was ist in 2022 passiert bei Mister Hop und was können wir 2023 erwarten?
31 Dez 2022
Frank
Bierbaas
Was ist in 2022 passiert bei Mister Hop und was können wir 2023 erwarten?
Ein Blick zurück ins Jahr 2022. Zurück zu den Wurzeln, Rohstoffpreissteigerungen, viele deutsche Einflüsse setzten sich durch, aber auch weichere Geschmacksrichtungen gewannen an Boden.
Rückblick auf das Jahr 2022
In meiner letzten Prognose habe ich darüber gesprochen, wie viele Bierläden und Online-Shops im Jahr 2021 indiziert werden. Im Jahr 2022 war es jedoch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der die Preise stark beeinflusste. Nicht nur auf Bier, sondern auf fast alles. Die Rohstoffe wurden teurer, und da die Ukraine einer der größten Getreideproduzenten weltweit ist, hatte dies große Auswirkungen auf die Bierpreise. Das haben wir auch bei unseren Einkaufspreisen festgestellt. Während unsere Lieferanten eine durchschnittliche Erhöhung von 8,2% beibehielten, konnten wir die Preiserhöhung für unsere Kunden auf durchschnittlich 4,9% begrenzen. Jeder gab etwas Wasser in den Wein, ehh..... in das Bier. Nein, das meine ich auch nicht. Wir haben alle Zugeständnisse gemacht und etwas Spielraum aufgegeben, ohne bei der Qualität Kompromisse einzugehen. Ja, das ist es, was ich meine!
Bei einigen Brauereien stiegen die Preise für bestimmte Rohstoffe im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 55%. Sie beschlossen, diesen Preisunterschied zum Glück nicht in voller Höhe weiterzugeben, sondern einen Durchschnitt zu bilden und konnten so den Preis am Ende zum Glück begrenzen.
Wir bei Mister Hop konnten die Effizienz steigern, indem wir unser Lager noch besser einrichteten und das Personal besser schulten, während wir zum Beispiel bessere Bedingungen für Kisten und Sendungen schaffen konnten. All das sorgt dafür, dass wir die Marge halten und somit unsere Preiserhöhungen begrenzen konnten.
Was ich in der vorherigen Prognose nicht erwähnt hatte, waren die Abonnements. Ein monatliches Phänomen, das wir im März 2022 begonnen haben. Der Mister Hop Beer Club bietet jeden Monat 10 Biere mit unterschiedlichen Stilen, Farben, Herkünften, Prozentsätzen oder Geschmacksrichtungen. Und das scheint angesichts der explosionsartigen Zunahme der Teilnehmer/innen erfreulich zu sein. Im März haben wir mit einem Clubmitglied angefangen, jetzt sind wir schon bei Hunderten. Die Hoffnung ist, dass wir bis 2023 die magische Grenze von 1.000 Teilnehmern erreichen. Diese Bierclub ist leider in Deutschland noch nicht verfügbar.
Auch der Adventskalender 2022 war ein großer Erfolg. Gerade erst das letzte Bier getrunken und schon schreibe ich darüber. Ich habe monatelang daran gearbeitet und in den letzten zwei Monaten habe ich mich nur zurückgelehnt und zugeschaut. Die Jungs im Lager haben unglaublich hart gearbeitet, um die 1.200 Kalender dieses Jahr pünktlich auszuliefern, und sie haben es geschafft. Und die Resonanz war im Allgemeinen positiv. Einige wenige mochten zum Beispiel keine dunklen Biere. Nächstes Jahr wollen wir mehr und besser werden!
Die Zahlen
Im Jahr 2022 haben wir im Vergleich zu 2021 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Das ist natürlich erklärbar, denn 2021 und 2020 ging es nur darum, Bier zu Hause zu trinken, während man 2022 wieder das ganze Jahr über in die Kneipe gehen kann. Und das wurde in überwältigender Weise ausgenutzt. Volle Terrassen im letzten Sommer und bei den Weihnachtsdrinks letzte Woche hingen die Leute mit den Beinen ab. Es wurde also deutlich weniger bestellt, um zu Hause zu trinken.
Trotzdem sind wir mit 2022 sehr zufrieden. Hätten wir die Prognose für 2019 mit der Indexierung für 2020 und 2021 auf dieses Jahr ausgedehnt, wären wir niedriger ausgefallen, als es in Wirklichkeit der Fall war. Das liegt zum Teil an den zusätzlichen zufriedenen Kunden, die wir noch aus der Corona-Zeit haben. Diese bestellen trotzdem weiterhin regelmäßig bei uns. Der Juli war in dieser Hinsicht die Ausnahme. Dieser Monat war extrem ruhig. Dies spiegelt sich auch in den von Nederlandsebrouwers.nl veröffentlichten Zahlen wider.
Personal
Im vergangenen Jahr gab es auch einige große personelle Veränderungen. Das komplette Team war noch nie so groß wie jetzt, aber das ist auch notwendig.
In unserer Kundendienstabteilung haben wir jetzt zusätzlich zu unserem regulären Koen auch Jos. Sam arbeitet aufgrund eines Studiums nicht mehr im Kundendienst, aber es hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er an den Wochenenden weiterhin im Lager arbeitet. Leider hat unsere Kundendienstkönigin Anne im Laufe des Jahres immer weniger gearbeitet und schließlich sogar gekündigt, um eine neue Herausforderung anzunehmen, und im Lager schwingen nun Tjardo und Roan das Zepter über die Armee, die hier mit ihren Karren voller Kisten zwischen den Regalen marschiert. Lisanne hat die volle Kontrolle über die finanziellen Aspekte von Mister Hop. Tijn führt immer noch den Laden, hilft regelmäßig beim Kundenservice und kümmert sich auch um die sozialen Medien. Ich bin sicher, dass du das auch bemerkt hast, denn im letzten Jahr gab es dort einen großen Aufschwung. Und ich...? Ich sitze sozusagen auf meinem Schreibtischstuhl, kreiere neue Produkte und rufe/anrufe/emaile regelmäßig eine Menge Brauereien und Lieferanten an.
Bier in Dosen
Letztes Jahr haben die Dosenbiere die Flaschenbiere in unserem Sortiment überholt. Nächstes Jahr kommt ein weiterer Aspekt hinzu: das Pfandgeld. Die europäische Gesetzgebung wird ein Dosenpfand vorschreiben. Das soll für weniger Abfall, mehr Recycling und ein größeres Bewusstsein sorgen. Dem schließen wir uns natürlich an. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird dies im März 2023 der Fall sein. Wir sind besonders gespannt darauf, wie die Sammlung landesweit organisiert wird.
Deutschland
Eine weitere Sache, die wir in den letzten 18 Monaten auf den Weg gebracht haben, ist die Expansion auf den deutschen Markt. Dem aufmerksamen Besucher ist sicher schon aufgefallen, dass viele weitere deutsche Biere hinzugekommen sind. Das liegt daran, dass viele deutsche Kunden gerne Biere aus ihrer eigenen Region trinken. Das gibt uns in den Niederlanden dann auch eine weitere Möglichkeit, einzigartige deutsche Biere zu trinken, denn natürlich halten wir diese Biere nicht nur für die Deutschen. Wir haben festgestellt, dass dies viele positive Reaktionen hervorgerufen hat. Es gibt immer noch eine große Nachfrage nach klassischen Stilen und auch aus Deutschland holen sie jetzt auf. Der dortige Biermarkt hinkt in seiner Entwicklung im Durchschnitt etwa 30 Jahre hinter den Niederlanden her, es gibt also noch viel zu entdecken.
Bier-Club
Ich habe es bereits kurz erwähnt, aber unser Abonnement ist auch eine eigene Schlagzeile wert. Mit neuen Bieren jeden Monat und immer etwas Neuem, das es zu entdecken gilt, ist dies ein fortlaufendes Projekt. Manchmal treibt es mich in den Wahnsinn, aber dann erinnere ich mich daran, dass ich auch so ein Abo habe und deshalb muss ich wirklich mein Bestes tun, um mir auch ein paar gute Biere zu gönnen. Bisher habe ich mich selbst nicht enttäuscht und die Zahl der Dauerabonnenten zeigt, dass die Leute zufrieden sind. Leider ist der Bier-Club in Deutschland noch nicht verfügbar.
Põhjala
Im Mai 2022 wurden Tijn und ich von Põhjala nach Tallinn in Estland zum Tallinn Craft Beer Weekend eingeladen. Zwei Tage auf einem Bierfestival, inklusive Hotelübernachtung, Flug und Bier als Dankeschön für unsere offensichtliche Botschafterschaft, die von den Lieferanten Multibier und Põhjala gemeinsam geschaffen wurde. Völlig unerwartet für uns haben wir mit Abstand die meisten Verkäufe aller niederländischen Käufer erzielt. Zum Glück bin ich seit 2015 ein Põhjala-Fan und konnte mich in meinem Job voll und ganz ihrem Sortiment hingeben. Solltest du jemals die Gelegenheit haben, Tallinn oder die TCBW zu besuchen, dann tu es!
Bierstile der Zukunft
Was trinkst du nächstes Jahr?
Tripel
Seit Jahren eine Konstante im Sortiment der Styles: Tripel. Sowohl lokal gebraute Tripel als auch solche von größeren Brauereien sind standardmäßig sehr gefragt. Und auch hier können die Geschmacksrichtungen sehr weitläufig erkundet werden. Egal ob du einen leichten Tripel, einen anspruchsvollen Tripel oder einen frischen Tripel magst, es ist für jeden etwas dabei.
Das zweite Jahr in Folge hat das Trappistenbier deutlich an Marktanteil verloren. Wie ich schon letztes Jahr erwähnt habe, sind fast alle Trappistenbiere an vielen Orten leicht erhältlich, was sie immer weniger einzigartig macht.
Letztes Jahr hatten wir den Stil IPA bereits in New England IPA (NEIPA), Double IPA (DIPA), Triple IPA (TIPA) und Black IPA unterteilt, so dass wir jetzt z.B. feststellen konnten, dass die NEIPAs von neuen Kunden viel mehr bestellt wurden als zuvor. Eine schöne Entwicklung, wie ich finde, denn sie schließt die Lücke zwischen dem Trinken von Pilsnern wie früher und allen möglichen anderen Geschmacksrichtungen in Bieren, die es jetzt gibt.
Herbstbock ist der große Gewinner des Jahres 2022. Unaufhaltsam. Wir hatten 53 verschiedene Herbstbocksorten im Sortiment. Letztes Jahr waren es etwa 30. Aufgeteilt in zwei Herbstbock-Pakete und eine Reihe von separat erhältlichen Spezialitäten, fand dies regen Absatz.
Die Überschneidungen zwischen diesen beiden Stilen werden immer größer. Während Porter früher als alkoholarm und flach galt, während Stout der kräftige große Bruder war, ist diese Unterscheidung heute schwer zu treffen. Auffallend an beiden Stilen ist, dass die Palette noch kräftiger, noch dicker und noch süßer ist als früher. Nur einige wenige Kunden entscheiden sich für die Klassiker. Das enge, röstige Stout, das untergärige, subtile Porter. Die große Mehrheit entscheidet sich für dicke Laktose-Stouts. Um die Substile etwas mehr zu differenzieren, haben wir in diesem Jahr einige zusätzliche Filter hinzugefügt.
Sauerbier und Saison Letztes Jahr habe ich berichtet, dass die sauren Biere und die Saison nicht so schnell gelaufen sind, wie wir gehofft hatten, und das hat sich 2022 fortgesetzt. Deshalb haben wir uns entschlossen, weniger von diesen Sorten zu kaufen. Sie werden nie verschwinden, dafür mag ich sie persönlich zu sehr.
