Alles über Stout Bier

Was ist der Unterschied zwischen Stout und Porter?
Stouts und Porters sind sich sehr ähnlich und das hat damit zu tun, dass Stout eine Ableitung von Porters ist. Porter wurde erstmals im 17. Jahrhundert gebraut, und der Begriff Stout Porter folgte bald. Im Englischen bedeutet Stout "stark" oder "mächtig". Man könnte also sagen, dass ein Stout ein starkes Porter ist. In der Praxis wirst du jedoch feststellen, dass beide Stile leicht ineinander übergehen.

Auf den ersten Blick fällt es nicht auf, aber Stout-Biere sind eigentlich gar nicht schwarz. Stout ist nur so dunkelrot, dass wir es als schwarz wahrnehmen. Die schwarze Farbe ist auf die Verwendung von dunklem Röstmalz während des Brauprozesses zurückzuführen. In der Praxis brauchst du nur sehr wenig davon, weshalb manche Brauer sogar wissen, wie man ein blondes Stout braut!
 

Auch in den Niederlanden war der Bierstil Stout lange Zeit beliebt. Bis zum Zweiten Weltkrieg hat fast jede große niederländische Brauerei ein Stout gebraut. Leider führte das schnelle Wachstum großer industrieller Brauereien zu einem massiven Rückgang der Vielfalt der Bierstile in den Niederlanden und das Pils übernahm die Führung.
 

Aus diesem Grund verschwanden berühmte Stouts wie das Van Vollenhoven Stout aus Amsterdam langsam von der Bildfläche. Die Brauerei Poesiat & Kater hat diesem Van Vollenhoven neues Leben eingehaucht. Mit ihrem Van Vollenhoven Stout zollen sie dem einst meistverkauften Bier der Niederlande Tribut.

Innerhalb dieser Kategorie gibt es eine große Vielfalt. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 4 und 15%. Die Grundgeschmacksrichtungen Kaffee und Schokolade sind oft in Stouts zu finden, aber es gibt auch eine ziemliche Vielfalt an Geschmacksrichtungen. Unterschiedliche Brauverfahren und das Experimentieren mit Zutaten führen zu sehr einzigartigen Gebräuen. Außerdem sieht man, dass das Lagern auf Holz, auch bekannt als Fassreifung, oft verwendet wird.
 
Innerhalb der Kategorie Stout lassen sich mehrere Stile unterscheiden:
 

Dieser Sub-Stil Coffee Stout verdankt seinen Namen der Verwendung von Kaffee während des Brühvorgangs. Das können entweder geröstete Kaffeebohnen sein oder die tatsächliche Zugabe von kalt gebrühtem Kaffee. Diese Art des Brauens führt zu einem ausgeprägten bitteren Kaffeegeschmack, der durch die bereits vorhandenen Röstnoten des Malzes verstärkt wird.
 

Das bekannteste Beispiel dafür ist das Guinness, das einen niedrigeren Alkoholgehalt hat (zwischen 4 und 6 %), weniger süß ist als andere Stile innerhalb der Kategorie Stout und einen trockenen Abgang hat. Deshalb wird dieser Stil auch als Dry Stout bezeichnet.
 

Eine festere und süßere Variante eines Dry Stout. Export Stouts haben oft einen etwas höheren Alkoholgehalt (um die 8%) und zeichnen sich durch einen fruchtigeren Geschmack aus. Aromen von Bitterschokolade und Lakritz sind vorherrschend.
 

Milk Stout ist auch bekannt als Sweet-Stout. Während des Brauprozesses wird Laktose hinzugefügt, eine Zuckerart, die aus Milch gewonnen wird. Diese Laktose verleiht dem Bier einen süßeren Geschmack und ein volles, cremiges Mundgefühl. Früher wurde auch ein Milk Stout verschrieben, weil es angeblich die Milchproduktion bei stillenden Frauen steigern sollte. 
 

Russian Imperial Stouts haben einen hohen Alkoholgehalt. Die Geschichte besagt, dass das Bier im 18. Jahrhundert für den russischen Kaiserhof exportiert wurde. Das würde auch den Namen Russian Imperial Stout erklären.
 

Beim Brauen von Oatmeal Stouts wird, du hast es erraten: Hafer verwendet! Es ist nicht direkt der Hafergeschmack, den du in Oatmeal Stouts schmeckst, sondern ein schöner voller und runder Geschmack, ohne dass das Bier sehr süß wird. Schokolade und Karamell sind die Geschmacksrichtungen, die oft im Vordergrund stehen. 
 

Pastry Stout wird auch Dessert Stout genannt. Der Name sagt schon alles: der Nachtisch unter den Stouts. Die Fülle an Laktose, Malz und Zusatzstoffen wie Keksen, Bonbons, Schokolade oder anderen Süßigkeiten sorgen für volle Aromen und fette Biere, die man einfach genießen muss. 

 Stout-Biere sind ideal für eine längere Reifung in Fässern. Die kräftigen Noten von Röstkaffee und Bitterschokolade werden gezähmt, bringen aber wiederum das Beste aus dem Fass heraus. Es ist daher kein Wunder, dass zu den am besten bewerteten Bieren der Welt meist fassgelagerte Stouts gehören.
 

Stouts werden kühl, aber nicht kalt getrunken! Ein Grad von 12-16 reicht aus und bringt das Beste aus deinem Bierglas heraus. Es ist nicht nur ein toller Bierstil, sondern spart auch Platz im Kühlschrank.
 

Foodpairing mit Bier hat einen großen Aufschwung erlebt, und neben den traditionellen belgischen Bierstilen wird das Stout zunehmend als Ergänzung zu oder sogar in einem Gericht entdeckt. Stouts passen gut zu Schokoladendesserts oder Austern, aber auch durch den Teig von Bitterkugeln, zum Löschen von Soßen oder in einem Eintopf.